Windows PCs

Meinen ersten PC bekam ich 1991 als Leihgerät von Data Becker zur Verfügugn gestellt. Es handelte sich um einen 386er mit 25 MHZ von der Firma Kenitec, der damals gewiss teuer gewesen war. Der Rechner hatte 2 MB Ram und eine 40 MB Festplatte, was so ziemlich genau den Daten meines Mega ST 2 entsprach. Die ursprünglich eingebaute EGA-karte wurde noch vor der Übergabe an mich durch eine VGA-Karte ersetzt, schließlich sollte ich ja ein Grafikprogramm auf dem rechner schreiben. Dazu gab's dann noch Dos und das damals aktuelle Windows dazu. So richtig stolz war ich auf diesen Rechner irgendwie nicht, denn obwohl die Taktgeschwindigkeit doch eigentlich dreimal soch hoch war wie die meines Ataris, so war der PC doch spürbar langsamer als dieser. Die 2 MB mögen zwar auf dem Atari ausgereicht haben, unter Windows waren sie ein Witz, auch die 40 MB-Platte war doch sehr knapp bemessen für Dos, Windows und noch eine Entwicklungsumgebung, und die Grafikkarte war auch nicht unbedingt der Hit. Irgendwann hatte Data Becker dann ein Einsehen und ich bekam weiter 2 MB-Ram, eine zusätzliche 52 MB-Festplatte und eine Super-VGA-Karte. Damit konnte ich zwar arbeiten, aber wirklich angefreundet hab ich mich mit diesem Rechner nicht, und ich war froh, als er endlich aus dem Haus war.

Anfang 1993 hatte ich dann endgültig genug von dem Kenitec und kaufte meinen ersten eigenen PC. Es wurde ein 486er mit 50 MHZ, den mir die Firma Synchron auf Kundenwunsch zusammenbaute. Nach den negativen Erfahrungen mit dem Kenitec lies ich alles in das Designer-Towergehäuse einbauen, was es damals an guter Hardware gab. Leider hat dann doch nicht alles so perfekt funktioniert, wie erwartet. Die 240 mb-SCSI-Platte von Quantum war zwar damals die schnellste Festplatte auf dem Markt, mein Adaptec-Controller war auch top, nur leider hatte ich damals keine Auswahl, was das Board und den darauf verbauten Chipsatz anging. Es wurde ein Board mit einem Opti-Chipsatz, der leider ziemliche Macken beim Transfer auf dem ISA-Bus hatte, so dass die Festplatte statt der eigentlich zu erwarteten Leistung lediglich 700 kb/s an Übertragungsleistung schaffte, was natürlich sehr enttäuschen war. Durch übertackten des ISA-Busses lies sich zwar etwas mehr herauskitzeln, aber je höher man Tacktete, desto instabiler wurde der Rechner. Seitdem achte ich jedenfalls peinlichst genau darauf, was für ein Board in meinem Rechner reinkommt. Das georderte 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk für 2,88 mb-Disketten war auch ein Flop. Zwar konnte es auf normalen Disketten die doppelte Datenmenge unterbringen, aber mit normalen Disketten gabs ziemliche Probleme. Die Installation von OS/2 hat dieses Diskettenlaufwerk sehr erfolgreich verhindert. Bei der Grafikkarte hatte ich ein glücklicheres Händchen, die Ati Graphics Ultra mit 2 MB-VRAM hatte damals schon ein flimmerfreies Bild mit 65.000 Farben bei einer Auflösung von 1025*768 Punkten und war eine der ersten Karten mit integrierter Windowsbeschleunigung und damit um Welten schneller als der ganze VGA-Müll. Bei 800*600 konnte sie auch Truecolor, aber da war sie mit den ersten Treibern noch etwas zäh. Das 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerk brauchte ich eigentlich nur, weil noch diverse Programme auf diesen Labberdisketten ausgeliefert wurden. Der Rechner hatte dann noch 16 MB-Ram und eine Soundkarte von Ati, viel mehr war eigentlich nicht drin in der Kiste, trotzdem mußte ich dafür fast 8000 DM hinblättern. Schon bald habe ich dann noch ein CD-Rom-Laufwerk nachgerüstet, ein Doublespeed von Toshiba, damals das erste Doublespeed auf dem Markt, was sich natürlich auf den Preis auswirkte, der damals bei 1500 DM lag. Wenn ich daran denke, dass es nur wenige Jahre später auf der Hobbytronic in Dortmund drei Doublespeedlaufwerke für 20 DM gab wird mir ganz schlecht. Mein alter Monitor war natürlich auch mit der grafikkarte überfordert, also mußte ein neuer her, ein NEC Multysinc 5FG, damals das Topgerät in der 17-Zoll-Klasse, und wohl der qualitativ beste 17-Zöller der je gebaut wurde. Der bescheidene Listenpreis lag bei 4.500 DM, immerhin fand ich einen Händler, der ihn mir für knapp unter 3000 DM verkaufte. Mit meinem Nadeldrucker war ich auch nicht mehr so recht glücklich, also investierte ich nochmals und gönnte mir auch noch einen Laserdrucker von Canon. Letztendlich hat mich das gesamte System rund 15.000 DM gekostet, und geschwindigkeitsmäßig war ich nicht viel weiter als mit dem Atari, der nur ein Bruchteil gekostet hatte. An der hochauflösenden Farbgrafik fand ich aber schnell gefallen, und ich kann einfach nicht die Leute verstehen, die auch heute noch mit der Klötzchengrafikauflösung von 800*600 oder gar 640*480 arbeiten. In meinen Augen sind das Masochisten.

Irgendwann kam dann der 486er an seine Grenzen und eine Aufrüstung stand an. Der Pentium war aktuelle, der PCI-Bus erfunden und das ATX-Format wurde eingeführt. Neue Boards paßten nicht in mein Gehäuse und auch sonst paßte nicht viel zusammen. Ich kaufte also ein neues Gehäuse, ein Pentium-Board von Asus und einen Pentium mit 100 MHZ, dazu 16 mb EDO-RAM. So nach und nach wurde weiter aufgerüstet, eine Matrox-Millenium fand als neue Grafikkarte den Weg in den Rechner, das CD-Rom wurde durch ein 8fach-Speed von NEC ersetzt, der SCSI-Controller wurde auch gegen einen für den PCI-Bus ausgetauscht und so ging es munter weiter. Im laufe der Jahre kamen dann ein PII 266 und ein PII450, diverse Festplatten von Quantum und IBM und ein Syquest 270-MB-Laufwerk als Wechselplatte, das aufgrund seiner Unzuverlässigkeit recht schnell gegen ein 640 MB-MO-Laufwerk ausgetauscht wurde. Der Matrox-Grafikkarte folgten wieder ATI-Karten und der Hauptspeicher wuchs im Laufe der Jahre auf 512 MB an, der Monitor auf 19-Zoll. Auch diverse Windows-Versionen wechselten sich ab. Dem instabilen 3.0 folgte das deutlich bessere 3.1, dann kam das 95 welches in seiner ersten Fassung absolut unbrauchbar war, da es vom bloßen Angucken abstürzte. Nach den ersten Servicepacks wars dann durchaus brauchbar. Windows 98 wollte sich nie so richtig installieren lassen, zum Arbeiten kam dann NT drauf und später Windows 2000, das wohl das erste wirklich stabile und brauchbare Windows ist.