Atari ST

Mein zweiter Computer wurde ein Atari 520 ST, zunächst noch mit einseitgem Diskettenlaufwerk. Damals ein Wahnsinnsgerät, 512 kB Speicher, achtmal soviel wie der XL, da konnte man vor lauter Überfluss so wilde Dinge wie eine Ramdisk anlegen, und ein Diskettenlaufwerk mit 360 kB, dazu im praktischen 3,5-Zoll-Format, kein Vergleich mit den labilen Vorgängern. Obwohl hier auch Atari draufstand lies sich der Drucker des XLs natürlich nicht mehr anschließen, was aber kein allzu großer Verlust war. Ich kaufte mir also einen 24-Nadeldrucker von Seikosha, immerhin der brachte jetzt ein recht ansehnliches Schriftbild und die Grafik war für damalige Verhältnisse auch vorzeigbar. Laut und langsam war aber auch dieser Nadeldrucker und die Farbbänder verbrauchten sich auch schneller als man sie nachkaufen konnte. Aber immerhin, der Fortschritt war doch merkbar. Entgegen den ersten Erwartungen stieß der 520er dann doch bald an seine Grenzen. Das erste Problem war, dass sich die hohe Auflösung auf dem Fernseher nicht wiedergeben lies, also mußte ein SM124-Monitor her. 500 DM für einen S/W-Monitor war eigentlich ganz schön heftig, aber dafür gab es zur Belohnung ein superscharfes und absolut flimmerfreies schwarzweißes Bild, ganz im Gegenteil zu den DOS-PCs jener Epoche die einen in grün oder bernstein anflimmerten. Irgendwann kam dann noch ein doppelseitiges Diskettenlaufwerk mit 720 kb dazu. Leider war mein 520 ST wohl ein Montagsgerät, denn er verbrachte so einige Zeit in der Werkstatt, irgendwann hab ich es dann aufgegeben, und den 520er aufgegeben.

Als Ersatz für den etwas labilen 520er kaufte ich mir dann einen Mega ST2, der qualitativ deutlich besser war. Leider war mit diesem Rechner die lautlose Zeit auf meinem Schreibtisch vorbei, denn dies war mein erster Computer mit einem eingebauten Lüfter, und der war nicht gerade leise. Da der Mega ST keinen Fernsehausgang mehr hatte, stand der Kauf eines Farbmonitors an, ich entschied mich für einen Multisync von Mitsubishi, der alle drei Auflösungen des Atari darstellen konnte. Später bekam der Rechner dann noch eine hochauflösende Grafikarte mit einem 19-Zoll-S/W-Monitor, damit ließen sich schon damals 1280*960 Pixel darstellen. Es hat lange gedauert, bis ich auf dem PC wieder diese Auflösung sinnvoll einsetzen konnte, dort dann allerdings in Farbe. Die Kombination aus Grafikkarte und Monitor hat damals "nur" 4500 DM gekostet, zum Glück trug DATA Becker diese Kosten. Der Monitor ist im Laufe der Jahre auseinandergefallen und irgendwann im Sperrmüll gelandet. Für den Mega ST kaufte ich auch die erste Festplatte mit gigantischen 40 MB. Die habe ich tatsächlich in 4 Partitionen aufgeteilt und nie voll bekommen, irgendwie waren die Programme und Daten damals kompakter als heute.